Warum wir fertige WordPress-Themes nicht empfehlen: 6 Gründe

Nino Müns

Ab 19 US-$ geht es los: Bunt, Multi purpose und unterschieldich im Layout. Die Rede ist von WordPress-Themes! Immer wieder fragen uns Kunden, ob wir Ihnen eine WordPress-Webseite auf einem bestimmten Theme umsetzen können. Wir empfehlen das NICHT und raten zur Umsetzung eines eigenen Layouts. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

Über WordPress-Themes

WordPress-Themes sind Archive bestehend aus php-Dateien, CSS-Dateien und Bildern und bestimmen das Aussehen sowie den Look'n'Feel einer Webseite. Dabei bestimmen sie Schriftarten, das Aussehen der Webseite, der Menüs und bringen eigene Inhaltstypen mit. Man kann also sagen, dass ein Theme das Frontend einer WordPress-Webseite mitbringt.

Viele WordPress-Webdesigner verkaufen Ihren Kunden diese fertigen Themes gerne, da die Verwendung den Programmieraufwand enorm reduziert. Somit können auch Laien und Dienstleister ohne größere Programmierkenntnisse schicke, funktionstüchtige Webseiten erstellen.

Alternative: Selbst entwickelte WordPress-Themes

Eine Alternative zu den fertigen WordPress-Themes bieten selbst entwickelte Themes. Diese werden von Grund auf für den Kunden entwickelt. Diese Arbeit übernehmen wir als WordPress-Agentur für unsere Kunden.

5 Gründe, die gegen fertige WordPress-Themes sprechen

Was spricht gegen die durchaus praktische und kostengünstige Verwendung eines fertigen Themes? Lässt sich so nicht eine Menge Zeit und Geld sparen?

1. Multi purpose: Für jeden etwas dabei

Viele Themes decken möglichst viele Anwendungsfälle ab und werden als sogenannte "Multi purpose"-Themes vermarktet. Sie sollen für jeden Kunden passen. Egal ob Bäckerei oder Bestatter.

Diese Individualisierbarkeit erfordert sehr umfangreiche Stylesheets und JavaScripts, die bei jedem Seitenaufruf geladen werden müssen. Möchte man nun individuelle Anpassungen machen, muss im Code-Wust - der großteils gar nicht benötigt wird - die passende Stelle erst einmal gefunden werden. Anpassungen werden somit unnötig teuer.

2. Lange Ladezeiten

Bei WordPress wird jedes Plugin und jedes Stylesheet geladen, bevor der Ladevorgang einer Seite abgeschlossen wird. Das gilt unabhängig davon, ob das Plugin auf der eigentlichen Unterseite der Webseite verwendet wird. Hat das Theme also eine Vielzahl an Plugins vorinstalliert und viele oder umfangreiche Stylesheets, dauert das Laden unnötig lange. Dies führt nicht selten dazu, dass Webseiten mit fertigen WordPress-Themes mehrere Sekunden Ladezeit haben. Gute Ergebnisse im Google PageSpeed-Ranking sind nur mit enormem Aufwand zu erreichen. Inzwischen hat Google die Ladezeit einer Webseite zum Ranking-Faktor erklärt. Hier sollten also keine Kompromisse gemacht werden.

3. Mangelhafter Support

Eine Vielzahl fertiger WordPress-Themes entstehen in Fernost. Für Theme-Entwickler ist es wichtig, dass ihr Theme möglichst oft verkauft wird. Sie bekommen für den Support kein Geld. Sie verdienen lediglich mit dem Verkauf einmalig.

  • Support wird eingestellt: Lohnt es sich für die Entwickler nicht mehr, wird der Support für Themes von einen auf den anderen Tag eingestellt. Es gibt dann keine Updates und Fehlerbehebungen mehr. Alle Nutzer sind gezwungen auf andere Themes umzusteigen. Einigen unserer Kunden, die sich für fertige Themes entschieden haben, ist es jüngst so gegangen.
  • Probleme bei Updates: Für die Sicherheit einer WordPress-Webseite sind Sicherheitsupdates für Themes und des WordPress-Cores unerlässlich. Wurde kein sogenanntes Child-Theme erstellt, gehen bei einem Update sämtliche Anpassungen bei einer Theme-Aktualisierung verloren. Selbst mit Child-Themes ergeben sich bei Updates nahezu immer technische Probleme, die anschließend zu lösen sind.
  • Fehlende Sicherheitsupdates: Nahezu alle gehackten WordPress-Seiten, die wir in den letzten Jahren auf unseren Tischen hatten, beruhen auf fehlenden Sicherheitsupdates oder verspäteten Sicherheitsupdates. Auch hier gilt: Die Entwickler verdienen hauptsächlich mit dem Verkauf der Themes und nicht mit den Sicherheitsupdates, weshalb diese oft stiefmütterlich behandelt werden.

4. Verwendung von Third-Party Tools statt WordPress-Hausmitteln

Viele Themes verwenden Content- und Texteditoren wie beispielsweise WP-Bakery Pagebuilder, Divi oder Co. Diese Theme-Builder sind nicht WordPress-Standard und speichern oftmals Pseudocode in die Datenbank. Kommt es zu Fehlern mit den Tools oder möchte man von den Tools wegwechseln, muss man sämtliche Inhalte neu erstellen. Erschwerend werden durch diese Editoren WordPress-Hausfunktionen ausgehebelt oder deaktiviert.

WordPress bietet bereits seit einiger Zeit einen eigenen Text-Editor: Gutenberg. Dieser bietet ebenfalls hervorragende Möglichkeiten Inhalte zu formatieren und hübsche Seiten zu gestalten. Der Vorteil an Gutenberg: Er wird vom WordPress-Entwickler-Team entwickelt und ist somit zukunftssicher!

5. Für alles benötigt es ein Plugin

WordPress ist ein Blog-System. Dementsprechend benötigt es für eine Vielzahl an Funktionen Plugins. Viele Plugins verlangsamen die Seitenladezeit automatisch. Solltest du eine der folgenden Funktionen planen, solltest du dir überlegen, ob WordPress wirklich das passende System für das Projekt ist. Es gibt für professionelle Einsatzzwecke im Unternehmenskontext viele andere gute CMS, wie beispielsweise NEOS und TYPO3.

Nicht ohne Plugin realisiert werden können:

  • Mehrsprachigkeit
  • Individuelle Felder im Backend
  • Eigene Inhaltstypen
  • SEO-Optimierung
  • Formulare
  • Cookie-Management und DSGVO-Konformität
  • Redaktionsworkflows

6. Ziele erreicht man nicht mit Einheitsbrei

Deine individuellen Ziele in Bezug auf ein individuelles Layout wirst du nicht erreichen, wenn du ein fertiges Theme verwendest. Denn nur ein paar Klicks entfernt wird ein Mitbewerber das gleiche Theme verwenden und lediglich die Farbtöne sowie das Logo ausgetauscht haben. Auch in Bezug auf SEO ergeben sich regelmäßig Probleme. Diese fangen bei katastrophalen Ladezeiten, Meta-Tags und Schema.org-Auszeichnung an. Ebenso können oft Conversion-Ziele nicht erreicht werden, weil es die Gestaltung der Webseite nicht zulässt.

Wann fertige Themes in Ordnung sind

Es gibt aber auch einige Gründe, wann fertige Themes durchaus auch aus unserer Sicht in Ordnung sind. Und zwar:

  • private, kleine und low-Budget-Projekte: Wenn es darum geht, einfach nur eine Webseite zu haben und keine unternehmensspezifischen Ziele verfolgt werden sollen, kann ein fertiges Layout durchaus eine gute Wahl sein. Also eine Webvisitenkarte. Damit lässt sich für sehr kleine Budgets eine erste Webseite erstellen - auch ohne Programmierkenntnisse.
  • Exakt passendes Gutenberg-Theme gefunden: Wenn du ein Theme gefunden hast, dass auf dem neuen WordPress-Editor Gutenberg basiert ist und exakt zu deinen Anforderungen an deine Webseite in Bezug auf Layout und Inhaltstypen passt. Achtung: Viele Themes werden als "Gutenberg-ready" verkauft, enthalten aber einen anderen Seiteneditor, wie beispielsweise Elementor.

Professionelle WordPress-Themes lieber von Grund auf neu entwickeln

Solltest du eine performante Unternehmenswebseite planen, macht es Sinn ein Theme von Grund auf neu zu entwickeln. Als WordPress-Agentur aus Magdeburg legen wir unseren Fokus auf kundenindividuelle Themes basierend auf dem WordPress-Editor Gutenberg.

Wir freuen uns darauf von dir und deinem WordPress-Projekt zu hören.